Josef Albers (1888-1976)

Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik

28. Januar - 19. Mai 2012
Eröffnung: Fr, 27. Januar 2012, 18-21 Uhr

„Ich will Augen öffnen.“
Dieses Ziel verfolgte Josef Albers mit größter Konsequenz. Jahrzehntelang arbeitete er an der Variation eines einzigen Bildes – der Homage to the Square. Durch minimalsten Einsatz von Gestaltungsmitteln sollte größtmöglicher Ausdruck erreicht werden. Albers‘ Bestreben war es, beim Betrachter Zweifel an der Wahrnehmung zu wecken und somit zu genauerem Sehen anzuregen. In seiner berühmten Serie Homages to the Square untersuchte er bei immergleicher Grundstruktur des quadratischen Bildes die Wechselwirkungen von Farben. Dies erreichte er durch den wechselnden Einsatz starker Kontraste sowie subtiler, kaum wahrnehmbarer Nuancen. Dabei ändert sich je nach Umgebung die Beziehung der Farben zueinander, wie auch die Wirkung auf den Betrachter in Bezug auf Farbigkeit und Flächenverteilung – bis hin zur Illusion von Bewegung und Dynamik auf der Bildfläche.

Die gezeigten Arbeiten eröffnen einen Blick auf unterschiedliche Schaffensphasen. Ob in der graphischen Serie der Structural Constellations, in der er sich mit der dynamischen Interaktion zwischen Bildfläche und imaginärem Raum beschäftigte, oder bei der Untersuchung der Farbwirkung in seinen Homages to the Square – Albers widmete sich immer wieder langfristig der Variation eines Grundprinzips.

Sein Einfluss auf die Moderne Kunst in Europa und Nordamerika beruht neben seinem herausragenden Werk auch auf seinen Lehrtätigkeiten in Deutschland und den USA. Josef Albers setzte in der Lehre auf die Verbindung von Theorie und Praxis und forderte auch hier ‚maximale Wirkung bei einem Minimum an Aufwand‘. Er vermittelte Kenntnis und Anwendung der fundamentalen Formgesetze. Seine innovativen Kurse am Bauhaus sowie – nach der Emigration 1933 in die USA – am Black Mountain College und in Yale haben Generationen junger Kunstschaffender geprägt. Er erzog seine Studenten zum feinfühligen Lesen der Form und insbesondere zur eigenständigen disziplinierten Weiterentwicklung. So entwickelten sich im Kreis seiner Schüler unabhängige, einzigartige Künstlerpersönlichkeiten – wie etwa Robert Rauschenberg, Kenneth Noland, Donald Judd, Eva Hesse oder Richard Serra.

Mit zahlreichen Gemälden, Zeichnungen, Druckgraphik eröffnet die Galerie Berinson die erste umfassende Einzelausstellung zu Josef Albers in Berlin seit 1988.

Presse:

• The Brooklyn Rail:

‚JOSEF ALBERS, Paintings, Drawings, Prints’
von David Rhodes
> zum Artikel

• Der Tagesspiegel:

‚Zum Quadrat’
von Michaela Nolte
> zum Artikel

• artparasites.com:

‚Paintings, Drawings, and Prints…Oh My!’
von Jackie Smith
> zum Artikel