Meret Oppenheim (1913-1985)
14. September - 14. Dezember 2013
Eröffnung: Fr, 13. September 2013, 18-21 Uhr
„Ja, ich habe Prinzipien, aber ich wechsele sie.“ (Meret Oppenheim)
Die Galerie Berinson erinnert mit einer Ausstellung an die vor 100 Jahren in Berlin geborene Meret Oppenheim. Sie begann ihre Laufbahn im Kreis der Pariser Surrealisten um Max Ernst, Man Ray und Hans Arp. In Paris entstand auch ihre Pelztasse, die sie schlagartig berühmt machte. Die Vielseitigkeit der Künstlerin wird in der Ausstellung mit Skulpturen, Objekten, Grafiken und Editionen beleuchtet.
Im Mittelpunkt ihres Œuvres steht der spielerisch-humorvolle Umgang mit Alltagsmaterialien. So setzen sich ihre amüsant-fantastischen Schmuckentwürfe, wie der in der Galerie ausgestellte Ring mit Zuckerwürfel (entworfen um 1936-37, angefertigt 2012), über Konventionen hinweg. Auf ähnliche Art und Weise thematisiert sie jedoch auch kritisch die gesellschaftlich geprägten Geschlechterrollen ihrer Zeit: Während sich der auf die Knochen reduzierte Schädel des bekannten Röntgenbildes X-Ray – Selbstporträt (1964) weder als männlich noch als weiblich einordnen lässt, bricht sie die androgyne Andeutung durch den hinzugefügten Schmuck.
Zu einem weiteren Highlight der Präsentation zählen ihre magischen Skulpturen aus dem Spätwerk: das Eichhörnchen (1960), aus einem Bierglas mit Pelzschweif, sowie Sechs Urtierchen und ein Meerschneckenhaus (1962). Sie werden als animalische Metamorphosen angesehen, die zwischen Natur und Kultur changieren.
Solche Objekte bzw. Skulpturen wurden selten realisiert. Zumeist stellte die Künstlerin zahlreiche Skizzen und Modelle her, die einen bedeutenden Teil von Meret Oppenheims Werk bilden und auf die die Ausstellung ein Licht werfen möchte. Den Hermes-Brunnen schuf sie 1966 als Gipsform, von welcher erst posthum in einer Auflage von sechs Exemplaren Bronzegüsse angefertigt wurden. Auf einer gleichnamigen, in Pastellfarben gehaltenen, Zeichnung kombiniert sie das Sujet auf surrealistische Weise mit zwei Schlangen und einer kleinen Figur zu einer fantastischen Szenerie.
Die Ausstellung bietet die Gelegenheit die Vielfältigkeit der Künstlerin von ihren frühen Arbeiten bis zu ihrem Spätwerk zu bewundern. Die Preise liegen ab 300 Euro (beispielsweise für ein Offsetdruck) aufwärts.